Um Liebesbeziehungen zu verstehen, muss man zuerst das weibliche und männliche Urprinzip begreifen.
Wir leben in einer Zeit großer Bewusstseinsveränderungen und -ausdehnung, spirituellem Wachstums und Erwachens, was uns eine völlig neue Art zu lieben schenkt, eine Transformation der Sexualität, eine Heilung unserer Beziehungen, nicht nur zum Partner.
Immer mehr verstehen und erkennen wir uns selbst, und mit dem Verstehen lassen wir alles Wissen fallen, unser Ego, unsere Identitäten und Rollen und beginnen unser Menschsein zu leben... tief aus unserer Quelle heraus, mitten aus dem Herzen.
(c) ute strohbusch 2015
Das weibliche Prinzip
Die weibliche Energie ist erschaffend, bringt die Idee in die Manifestation.
Die weibliche Energie ist diffus, in die Tiefe und Breite zerfließend, strömend, emotional und ohne Form.
Sie ist schöpferisch, kreativ, Leben gebärend, aufnehmend, umwandelnd und heilend.
Die weibliche Energie ist überfließende Liebe und dient sich selbst.
Das weibliche Prinzip ist HINGABE, es ist EMPFÄNGLICH und PASSIV.
Das männliche Prinzip
Die männliche Energie ist der Impuls, die Idee.
Die männliche Energie ist zielgerichtet, nach vorne oben gerichtet wie der Phallus.
Sie ist kämpferisch, gebündelt, dynamisch, leistungs- und wettbewerbsorientiert und zerstörend.
Die männliche Energie schützt und hält die weibliche Energie, gibt ihr ein Gefäß, einen Rahmen, eine Sicherheit und Struktur, in der sie sich an sich selbst hingeben und entfalten kann.
Das männliche Prinzip ist STRUKTUR, es ist HALTEND und AKTIV.
Wenn man dies verinnerlicht, versteht man die Gesetze der Natur, des Tierreichs, aber auch unserer menschlichen Beziehungen und die der Sexualität.
Jeder Mensch besteht nicht nur aus einer der beiden Seiten, sondern hat immer beide Anteile in sich, Animus und Anima genannt. Sonst könnte er allein gar nicht überleben. Wir brauchen einander nicht zwingend, um ganz zu sein. Aber wir brauchen uns, um uns zu erkennen, solange wir noch in unseren alten ICH-Strukturen leben, denn dann spiegelt uns der Partner nicht nur das Helle und Schöne, sondern auch unsere unerlösten Schatten. Um sich als Mann ganz erkennen zu können, braucht er die Frau als Spiegel. Um sich als Frau ganz erkennen zu können, braucht sie den Mann als Spiegel.
Zwei Menschen, die ihre verletzten Anteile geheilt haben, die in sich ganz geworden sind, können oder wollen sich auch zusammen tun, „brauchen“ sich aber nicht mehr.
Da wir auf diesem Heilungs- und Ganzwerdungsweg sind, wird es in absehbarer Zeit ganz neue Formen von Zusammenleben geben, die keine äußere Struktur mehr brauchen, schon gar keine vorgegebenen gesellschaftlichen oder moralischen Zwänge. Denn diese Art des sich „aufeinander Beziehens“ wird von bedingungsloser Liebe und Freiwilligkeit getragen, nicht mehr von gegenseitiger Bedürftigkeit, Erwartungen, Angst und Mangel geprägt. Eine Liebe, die nicht fordert und besitzen möchte, sondern sich aus dem eigenen vollständigen HABEN an den anderen verschenkt.
Die Sehnsucht der Frauen
Jede Frau kennt sie, die "unstillbare Sehnsucht" nach einem Mann, der in der Lage ist sie zu HALTEN. Die Sehnsucht nach einem Mann, der kraft- und liebevoll genug sein möge, um sie ZU TRAGEN in ihrer ganzen Emotionalität, ihren zyklischen Gemütsschwankungen und ihrem So SEIN. Zur "unstillbare Sehnsucht" wird es dann, wenn die Frau abhängig ist von ihren Gefühlen, weil diese Sehnsucht unglückliche Emotionen zum Ausdruck bringt... ein Fehlen, einen Mangel.
Weibliche Intelligenz ist aber in ihrem Wesen nicht emotional. Es gibt weibliche Emotion UND weibliche Intelligenz.
Viele Frauen können diese Sehnsucht nicht definieren. Die Frau will etwas bekommen, was aber auf ganz anderer Ebene stattfindet, als das, was sie kennt. Und wenn sie dann emotional sehnsüchtig wird, weil sie immer wieder auf der falschen Ebene danach sucht und es zu finden hofft, dann ist sie weg von ihrer Weiblichen Intelligenz, die sie im Innern ist. Weg von ihrem angeborenen Instinkt, der sie selbst schützt.
Ein Mann kann diese, seine wahre Aufgabe, überhaupt nur dann erfüllen, wenn er gelernt hat zu LIEBEN und respektvoll, vertrauensvoll und achtsam dem weiblich-göttlichen Prinzip gegenüberzutreten.
Dieser Wunsch des Weiblichen kommt daher, dass das weibliche Prinzip sich vollkommen hingeben will, und zwar nicht in erster Linie an den Mann und auch nicht sexuell, sondern an SICH SELBST. Das ist wichtig zu verstehen, vielleicht das Wichtigste überhaupt, um aus der Ohnmacht in die Eigenmacht zurückzukehren. Das weibliche Prinzip dient in erster Linie sich selbst! Selbst sexuell. Sie entscheidet, ob und wen sie dabei zulässt. Das Männliche Prinzip dient im Umkehrschluss dem Weiblichen. Das weibliche Prinzip, das LIEBE IST, will sich ergießen, abgeben, damit wieder Energie nachfließen und "nachwachsen" kann. Das weibliche Prinzip muss sich seiner Energien "entledigen dürfen", um wieder neue zu bilden. Das ist das urweibliche Bestreben! Wie ein voller Baum, der schwer an seinen Früchten trägt, wie eine Hochschwangere, die ihre Frucht endlich gebären will.
Der Mann nimmt die überfließenden Energien der Frau auf und wird durch sie transformiert. Aber die Frau kann sie ihm nicht einfach geben, um sich zu erleichtern. Er muss es sich selbst von ihr holen.
Das ist auch der Grund, warum Frauen Männern nachlaufen oder verzweifelt um sie kämpfen! Sie spüren den Drang, sich ihrer Energien entledigen zu wollen. Deswegen versuchen sie, den Mann dazu zu bringen, die Früchte zu pflücken :-)
Der Mann TRÄGT das weibliche Prinzip, gleicht und hält alle emotionalen Schwankungen aus, falls er dazu in der Lage ist und reif in seinem Mannsein. Er tut es, indem er die emotionale Energie der Frau einfach IN LIEBE HÄLT, ohne auf der persönlichen Ebene zu reagieren oder gar überzureagieren.
Hier möchte ich einen Abschnitt einfügen von Christian Malzahn (seelenfluegel.net), mit dem ich mich über das männliche und weibliche Urprinzip ausgetauscht habe : "Der Mann ist sich selbst. Er ist für seine Energie-Wartung selbst verantwortlich. Und im sexuellen Akt: Er trägt in erster Linie und in seiner männlichen Verantwortlichkeit den weiblichen Energien gegenüber keine Energien in die Frau hinein.
Denn er hat eine Aufgabe, die er, wenn er seine Energien in die Frau hineinbringt, nicht erfüllen kann. Im Zentrum der Weiblichkeit sind die subtilen feinen weiblichen Enerigen, die wie Früchte an einem reifen Apfelbaum hängen. Die müssen gepflückt werden. Es ist das Weibliche Bestreben, diese loszuwerden. Der Mann nimmt sie auf und nimmt damit Weiblichkeit in sich auf. Das dient ihm zur Transformation und sorgt für den Hohen Mann in ihm. Das "Pflücken" ist die Aufgabe des Mannes. Das kann er nur, wenn er sich völlig aus seiner Gier heraus begibt und sich diesem Dienst am Weiblichen hingibt, also ohne Bestreben nach Orgasmus als Ziel. Das "Pflücken", damit nimmt er Weibliche Energie aus der Frau heraus. Das entlastet das Energiesystem der Frau, so wie der Apfelbaum sich erleichtert fühlt, von der Last der Früchte befreit zu sein damit er neue bilden kann. So, wie der Mann die Frau außen "glattstreicheln" kann, so kann er das auch von innen. Das ist der Dienst des Männlichen am Weiblichen. Das Entladen der männlichen Enerige, des Samens, das darf natürlich auch sein, aber das ist nicht die hohe Energievision. Und der Mann kann lernen, in der Lage zu sein, die "niedrige" Energievision nicht zwangsläufig ausführen zu müssen. Das wiederum ist Ergebnis der Transformation des Mannes durch die feinen Weiblichen Energien, die "Äpfelchen".
Die Entladungen der männlichen Energien, so wie es herkömmlich praktiziert ist, dient nicht dem Weiblichen, weil da die Gier ein Rolle spielt. Die Frau wird immer wieder das Gefühl haben, dass da etwas fehlt, dass sie nicht abgeholt ist, aber solange sie sie nicht weiss, woran es liegt, nimmt sie es hin und wird immer frustrierter, oder aber selber gierig, ohne zu wissen, warum.
Die weiblichen Energie dringt auf diese Weise, dass er selbst die weiblichen Energien pflückt und sie sich holt, in den Mann ein und transformiert ihn. Dafür muss der Mann aber reif und bereit sein, die weibliche Energie "aufzusammeln".
Der unbewusste Mann trägt Energie in die Frau hinein und "verschmutzt" sie damit". Diese nieder-männliche Energie korrumpiert das sowieso sehr fragile emotionale Energiesystem der Frau noch mehr und die Frauen wissen nicht warum. Die Frau IST Liebe. Wenn sie nieder-männlich verseucht wird, dann weckt das auch in ihr die Gier. Und gleichzeitig die Sehnssucht. Doch sie kann immer weniger diese Sehnsucht definieren. Sie wird zur Quelle für den unreifen Jungen, der sich damit "Mutterenergie" holt."
(Liebster Christian, ich danke dir von Herzen für diese Anmerkungen)
Leider haben die meisten Frauen in ihrer Kindheit nicht die Erfahrung des bedingungslosen Gehaltenseins durch den Vater machen dürfen. Sie sind vom männlichen Prinzip verwundet, verletzt und enttäuscht worden. Oft auch von beiden Eltern. Daraus haben sie in ihrer Kindheit, meist auch durch das Vorleben der Mutter, Verhaltensmechanismen entwickelt, sich diese Liebe durch das männliche Prinzip verdienen, ja erkämpfen zu müssen. Das Fatale, was hieraus entsteht, ist eine Umkehrung des weiblichen Prinzips. Frauen beginnen in die männlich aktive Rolle zugehen, also ihre innewohnenden männlichen Anteil zu stark zu aktivieren, und sich um die Liebe eines Manne zu bemühen, zu kämpfen und sie sich verdienen zu wollen. Sie beginnen Männer mit ihrer Liebe zu überschütten, zu versorgen, sich zu kümmern, um ihm somit zu beweisen, dass sie es WERT sind, geliebt zu werden. Frauen geben sich aus diesem Grund häufig sexuell viel zu schnell hin, um Liebe zu bekommen, fälschlicherweise in dem Glauben, dass sie mit sexueller Hingabe Liebe im Mann erzeugen könnten. Anstatt sich zu schützen, solange, bis er ihr Herz von sich aus erobert hat, gehen sie in Vorleistung, die dem Mann erspart, sich dafür anstrengen zu müssen.
Frauen, die auf diese Weise männlich aktiv werden, sind in ihrer Würde verletzt und in ihrer Weiblichkeit schwach. Und sie gehen in Resonenz mit vom Muttertprinzip verletzten Männern, die es nicht gelernt haben haben, sich rechtzeitig auf gute Art und Weise von der Mutter zu lösen. Wenn die rechtzeitige Ablösung von der Mutter in der Pupertät nicht gelingt, bleibt die Beziehung zum Weiblichen oft lebenslang negativ fixiert.
Die Frauen erleben die Wiederholung der alten Verletzungen durch den Vater so immer wieder neu. Sie sind sich nur das vertraute SEHNEN und WARTEN wert und habe das Gefühl, sich Liebe verdienen zu müssen. Deswegen ziehen sie nach dem Resonanzgesetz Männer an, die ihrerseits in ihrer Männlichkeit verwundet sind, männlich schwach und unfähig zu lieben, und die in die passive Rolle gehen und sich "bemuttern" lassen, sich vom nicht genügend „gestillten“ Mutterprinzip auch noch als erwachsener Mann emotional versorgen lassen. Gleichzeitig haben sie oft große Angst davor, weil sie die weibliche Energie durch die Mutter als erdrückend, Bedingungen stellend oder verletzend erlebt haben. Sie wollen dies in späteren Beziehungen vermeiden, treffen aber natürlich genau auf die Frauen, die es ihnen spiegeln.
Solche Männer wissen nicht mit weiblichen Energien umzugehen, haben Ängste, machen dicht, gehen immer wieder in Rückzüge, oder sie reduzieren Weiblichkeit oft nur auf Gier und Lust, oder sie suchen sich das "kleine sichere Glück" mit Frauen, die sie scheinbar nicht so tief berühren, und somit nicht an ihre Schmerzpunkte gelangen, oder sie verweigern sich "Beziehung" einfach ganz. Manchmal auch alles zugleich.
Die Königin
Normalerweise ist eine in sich seelisch gesunde Frau eine Königin und sich der innewohnenden Göttin bewusst. Zumindest benimmt sie sich auf natürliche Weise so, auch wenn es unbewusst und vor allem unbedarft ist. Sie ruht in ihrer weiblichen Intelligenz und ist nicht mehr Marionette ihrer unbewussten Emotionen.
Sie weiß, was sie will und was sie nicht will, sie schert sich nicht darum, was andere von ihr halten, sie braucht niemandem zu gefallen. Sie lebt ihre Zyklen und weiß um die Kraft der Menstruation, aus der sie ihre größte Energie schöpft, weil das Blut sie immer wieder erneuert.
Sie lebt und liebt ihre unterschiedlichen Emotionen im Rhythmus der ihr innewohnenden Natur, das Gierige genauso wie das Sanfte, das Mütterliche wie das Mädchenhafte, das Kämpferische genauso wie das Heilende und Heilige. Mal heiß, mal kalt, mal liebevoll, mal spröde, mal engelsgleich, mal lustvoll und verdorben ... so, wie sie sich eben gerade fühlt. Sie verstellt sich nicht und passt sich niemandem an.
Sie lebt und liebt sich SELBSTVERLOREN, ohne Kontrolle des Minds, ohne Kontrolle und Absicht ihrer Wirkung auf andere Menschen, geht ganz in ihrer natürlichen, kraftvollen Selbstverständlichkeit auf. Sie IST das alles und lebt alles, alle ihre Anteile, je nach Lust und Laune, nicht jede Facette davon muss permanent von Nöten sein, aber sie würde radikal jeden Anteil benutzen, auch den der Furie und Kämpferin.
Sie braucht keine Liebe, sie IST LIEBE, sie lebt ihre Visionen und Leidenschaften, mal sanft und warm und weich und nährend, mal radikal und unerbittlich, mal frech und kokett, mal freud- und lustvoll, mal distanziert und abweisend. Eine Frau, die alle ihre Anteile zulässt und sich ganz an sich selbst hingibt, ohne sich darum zu scheren, wer sie liebt oder nicht liebt, wer sie mag oder nicht mag, tanzt ihr Leben und das ganze Universum beugt sich ihrem Charisma.
Nun wissen wir alle, wie die Palette weiblicher Anteile über die Jahrtausende auf Fragmente reduziert wurde. Viele Männer wissen aber immer noch nicht, dass sie sich damit selbst auf wenige Fragmente ihres Mannseins beschnitten haben.
Die neu erwachende Weiblichkeit erzeugt oft immer noch unbewusste Ängste, und zwar deshalb, weil die beschnittenen Anteile selbst noch nicht befreit wurden, die Frauen immer einen Ticken schneller zu sein scheinen in ihrer Entwicklung und Männer dem oft verwirrt gegenüber stehen, nicht wissend, wie sie damit umgehen sollen. Rückzug scheint manchmal der einzige Ausweg zu sein.
Seelenpartner
Momentan ist viel zu hören von Seelenpartnern, Dual- oder Zwillingsseelen. Dies ist wie alles, was wir uns vorstellen oder zu erklären versuchen, ein Konzept. Es finde es nicht wichtig, ob es nun wirklich nur „den einen“ Seelenpartner gibt, ob man karmische Aufgaben hat oder emotionale Verbindungen aus anderen Leben... oder ob derjenige Mensch einfach zu dem Zeitpunkt auftaucht, an dem wir bereit sind, unsere Liebe in die Bedingungslosigkeit zu erheben, uns die letzten Zacken aus der EGO-Krone zu brechen und unsere wahre Krone auszugraben. Es ist nicht wichtig, Gottes Plan zu verstehen, wichtig ist offensichtlich, nun die letzte 3D Muster loszulassen und an unsere tiefsten und schmerzhaftesten Wunden und Anhaftungen zu gelangen, und dazu brauchen wir eben eine besonders tiefe und übermächtige, ja überirdische Liebe, vor der (und vor der damit verbunden Heilung) wir nicht so einfach flüchten können wie früher vor karmischen Partnern und aus von Bedürftigkeit geprägten Beziehungen. Fakt ist, jeder Partner spiegelt uns genau unsere Themen und ist das perfekte Pendant, auch zu unseren Schattenseiten. Während wir uns weiterentwickeln, heilen wir vieles davon, werden lichter, öffnen unsere Herzen für uns selbst. Wir schwingen bereits höher, aber wir haben auch noch unseren tiefsten Schmerz. Und dann kommt er oder sie... der Seelenpartner... und zeigt uns einen nie gekannten Himmel und wirft uns zeitgleich in unsere letzten verdrängten Höllen.
Seelenpartnerschaften lehren die Liebe
Der schwache Mann, der verletzte Junge, lernt sich aus seinen Ängsten und Selbstzweifeln zu befreien, sich abzuwenden vom sicheren Modus der körperlichen Lust als alleinigen Ausdruck seiner eingeschränkten Liebesfähigkeit und wahrhaft zu lieben... und... die Liebe einer Frau (aus) ZUHALTEN. Der Mann kommt wieder in seine Kraft, er wird zum Krieger des Herzens. Er wird zum Eroberer. Er DARF endlich das tun, was seiner Ursprungsenergie entspricht: Stärke, Kraft und Mut des Herzens zeigen, nicht mehr nur Pseudoheld a la Hollywood sein, sich selbst aufbrauchend im patriarchalen Wirtschafts- und Sozialgefüge. Er beginnt die Heldenreise des Mannes. Der Mann braucht den Mut und den Willen und die Weisheit (oder zumindest den Instinkt), sich von den weiblichen Energien transformieren lassen zu wollen, anstatt sie angstvoll von sich zu stoßen.
Der männliche Seelenpartner wird instinktiv die bedürftige Frau solange aus Angst von sich weisen und auf sich selbst zurückwerfen, bis sie ihn als ihre Glücksquelle loslässt und anfängt, sich selbst das Glück zu sein und die Liebe zu geben.
Die schwache Frau, das abgewiesene Mädchen, die ihre weibliche Macht, ihren Wert und ihre Würde verleugnet, lernt ihre Liebe zu sich selbst zuzulassen, ihre eigenen Energiesäulen zu errichten und ihre Eigenmacht zu entdecken. Der Seelenpartner bringt sie buchstäblich in die Eigenständigkeit. Wie lange das dauert, hängt davon ab, wie leidensfähig sie ist und wie lange sie sich die Zurückweisungen gefallen lässt, bevor sie endlich ihre Nabelschnüre einrollt, sich umdreht, ihre Aufmerksamkeit von ihm abzieht und sich AUSSCHLIESSLICH ihrem eigenen Leben widmet! Sie wirft ihr Bettelgewand ab und erweckt die Königin. Sie begreift, dass ihre Liebe ihr Schutz ist und dass sie eine ewig sprudelnde Quelle in sich hat und nicht auf die Liebe anderer angewiesen ist. Sie kommt buchstäblich vom Mangel in die Fülle, oft auch finanziell.
Eine Frau, die zu sich selbst erwacht ist und sich selbst emotional und anderweitig zu versorgen gelernt hat, entlässt den Mann aus seiner Versorgungspflicht. Sie braucht ihn nicht mehr für ihre emotionalen Defizite. Sie wartet nicht länger auf ihn, in ihr ist keine Sehnsucht mehr danach, geliebt zu werden. Sie kümmert sich um ihr eigenes Leben, ist sich selbst Freude und Liebe genug, gibt sich dem hin, was ihr Spaß macht und lebt ihre Visionen.
Der männliche Seelenpartner hat unterdessen seine eigenen Aufgaben zu erledigen, um wieder wahrhaft liebesfähig zu werden. Er wird zeitgleich seine Vergangenheit bereinigen, seinen alten Wege verlassen und neuen Mut im Herzen schöpfen. Er wird seine Heldenreise antreten als Krieger des Herzens.
Sie begegnen sich neu, wenn beide aus ihren alten Lebensstrukturen entwachsen sind. Wenn aus Kleinheit, Angst und Selbstzweifel wahre innere Größe, Mut und Freiheit im eigenen SEIN geworden sind.
Der Mann lernt zu lieben und die Frau lernt, wieder Liebe zu sein
Die Frau darf nun wieder passiv werden gegenüber den Männern und sich erobern lassen. Sie ist der Ohnmacht entwachsen, abhängig zu sein von der Liebe anderer und in ihre weibliche Macht zurückgekehrt. Sie weiß um den Wert ihrer weiblichen Energie für den Mann und kann sich entspannen in ihr eigenes Sein. Sie wird erst dann dem männlichen Prinzip dienen, einen Mann erhören und sich ihm ganz und gar hingeben – emotional, geistig- seelisch- körperlich, wenn er ihr sein Herz vollkommen geöffnet hat und nichts mehr zurückhält.
Mögen wir alle in die Liebe erwachen.
Originaltext: Das weibliche und männliche Urprinzip
Webseite von Ute Strohbusch: Ute Strohbusch